Bilgenpumpe

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koeln7777
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Bilgenpumpe

Beitrag von koeln7777 »

Der Schrauber meines Vertrauens hat am Freitag an der Maschine den Durchlauf Kühlwasser geprüft (erfreulicherweise alles fein). Dabei hat er ziemliche Menge Wasser in die Motorbilge laufen lassen, und wunderte sich dann dass meine Dehler keine elektrische Motorbilgenpumpe habe.... Hat jemand von Euch überhaupt eine elektrische Bilgenpumpe (Motorbereich oder vordere Bilge)?? Ich habe nur den manuellen Notschlauch unter der Achterkabine mit Handpumpe im Cockpit.

Würde ich im Winter ja mal dran basteln können...

Danke, Ralf
Ralf

SY Phoenix
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Godewind
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von Godewind »

Hallo Ralf,

für die Bilgenpumpe in der Salonbilge haben wohl fast alle nur die Handpumpe im Cockpit. Für die Motorbilge hat man normalerweise keine, lohnt wohl auch nicht. Im Übrigen läuft in die Motorbilge häufiger Öl, Diesel. Dieses herauszupumpen wäre wohl nicht umweltgerecht.

Etwas anderes in diesem Zusammenhang: Es besteht eine Ablaufverbindung zwischen der Backskiste und der Motorbilge. Muss wohl auch so sein. Hier hat man aber einen ungünstigen Weg gewählt. Er geht über das Schränkchen hinter dem WC. Läuft was aus der Backskiste, läuft es also durch dieses Schränkchen, durchfeuchtet die Auskleidung und andere Dinge, z.B. Klamotten, und läuft dann querab in den hinteren Teil der Motorbilge. Nicht glücklich. Mir ist das schon passiert. In der Backskiste befand sich eine Packung Entfeuchtungssalz, die aber nicht mehr dicht war... Schmierige Sache.
Gruß

Godewind
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sytriplej
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von sytriplej »

Hallo Ralf
Bei mir ist auch nur die Handpumpe da und bei der flachen Bilge unserer Duettas reicht das wohl. DIe AKtion mit dem Wasser in der Motorenbilge dürfte wohl eine Ausnahmeveranstaltung gewesen sein, nicht?

Freundliche Grüsse

Daniel
Pirola
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von Pirola »

Hallo Segelfreunde,

bei der Duetta/Dehler31 kann man ja nicht wirklich von einer lenzbaren Bilge sprechen. Insbesondere die Vorschiffbilge und die Kammern zwischen den Bodenwrangen Mitschiffs sind als Bilge viel zu flach als das man mit einer großen Bilgepumpe hier etwas erreichen kann. Hier helfen nur Ösfass und Schwamm.
Ich hatte nur zweimal größeren Wassereinbruch in 25 Jahren, und beide male sammelte sich das Wasser im der Motorraumbilge. Einmal lief, bei sehr schlechtem Wetter und starkem Seegang, das Wasser über den Backskistendeckel in die Backskiste und von dort in die Motorbilge, das andere mal war der Auspuffkrümmer gebrochen und ein Teil des Kühlwassers lief in die Motorbilge. Mein Ansaugschlauch der Bilgepumpe liegt grundsätzlich in der Motorbilge beim Kühlwasserventil und ist hier am tiefsten Punkt befestigt.

Gruß aus Wedel
Axel von der Pirola
koeln7777
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von koeln7777 »

Hallo Axel,

das ist eine gute Idee, das mach ich für alle Fälle auch mal so fertig.

Gruß Ralf
Ralf

SY Phoenix
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Lorentino
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von Lorentino »

Hallo zusammen,

sorry, aber entschuldigt bitte, dass ich ehrlich gesagt bei Euren "Sorgen" ein wenig schmunzeln muss.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich in der Hinsicht etwas abgebrühter bin, denn ich habe vorher einen 30er Holz-Jollenkreuzer Baujahr 1938 gesegelt und dabei auch sehr viel Freude gehabt. Die fünffache Menge Wasser von dem was maximal in unsere Motorbilge reinpasst war während der Saison völlig normal. Selbstverständlich mussten zum Segeln immer die Matratzen hochgebunden werden. Vom Absaufen bis über die Kojenbretter regelmäßig in den ersten 24 Stunden zum Saisonstart möchte ich hier erst garnicht reden...

Jedenfalls habe ich die Salonbilge der Duetta noch nie anders als mit dem Staubsauger gereinigt. Meine Lenzpumpe befindet sich in der hintersten Ecke der Backskiste ordentlich verstaut und hat einen Stecker für die Zigarettenanzünder-Buchse beim Navipult. Dort stöpsle ich sie genau einmal pro Jahr ein, um beim Einwintern den Inhalt meines Warmwasserboilers (unten im Schrank hinterm WC) ablaufen zu lassen und von der Motorbilge ins Spülbecken zu pumpen.

Wohlgemerkt nachdem ich dort die mehr Öl- als Wassertropfen gründlich mit dem Lappen und Küchenrolle entfernt habe. Denn hinter der Bordwand beginnt unser aller Umwelt.

Gruß Lorentino
koeln7777
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von koeln7777 »

Hallo Lorentino,

Dein Schmunzeln kann ich sogar verstehen, mein Gedanke erklärt sich aber so: Elektrische Pumpe habe ich bisher gar keine, nur die manuelle (die natürlich auch bei Ausfall Batterie funktioniert, also gut). Bilge säubere ich auch nur mit Staubsauger, da knochentrocken.

Der Schlauch der manuellen Lenzpumpe ist in einer Kiste unter der Achterkoje zusammengefummelt, und selbst ohne Stressmoment kaum entwirrbar... Will heißen wenn mal starker Wassereinbruch eintreten würde brauche ich bei der bisherigen Variante viel zu lange um den Schlauch rauszuholen und dann erst zu pumpen. Wenn ich alleine unterwegs bin ist das dann nur halb so schön....

Deshalb 'Anfang' vom Schlauch demnächst irgendwo festbinden, Schlauch kann ja aufgerollt bleiben, und sollte was passieren kann ich direkt von außen manuell pumpen..

Die Elektropumpe mit Stecker besorge ich mir auch noch...

Gruß Ralf
Ralf

SY Phoenix
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Lorentino
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von Lorentino »

Hallo Ralf,

gerade in der Notsituation "starker Wassereinbruch" solltest Du Wasser erstmal Wasser sein lassen und vorrangig garnicht ans Pumpen denken. Es ist erstmal davon auszugehen, dass der Wassereinbruch sowieso stärker ist als alles, was Deine Pumpen bewältigen können. Es ist reine Kraftverschwendung, probehalber und für unbestimmte Zeit (elektrisch oder manuell) gegen ein echtes Leck um die Wette zu pumpen - was auch die Notsituation garnicht ursächlich lösen würde.

Vielmehr solltest Du Dich vorrangig 1.) um die Lokalisierung des Lecks 2.) um eine Notabdichtung kümmern. Die Notabdichtung kann von innen aus Polstern, Lappen, Müllbeuteln, Frischhaltefolie und allem bestehen, was sich mit Gewalt in das Leck hineingestopfen lässt. Das Ganze muss dann irgendwie mit Brettern, Stangen, Fendern verkeilt oder sonstwie mit zusätzlichem Druck fixiert werden. Dabei und nur dabei herrscht Zeitdruck, der einen nicht davon abhalten sollte, die Notabdichtung so weit wie möglich zu optimieren. Auch eine von aussen über den Rumpf gezogene Sturmfock als "Lecksegel" kann alternativ oder zusätzlich helfen, den Wassereinbruch weitestgehend einzudämmen.

Wenn das gelungen ist, ist die Notsituation beendet. Dann kannst Du erstmal tief durchatmen und hast alle Zeit der Welt, das Wasser irgendwie aus dem Boot zu kriegen. Wilfried Erdmann schreibt (sinngemäß): Die beste Bilgenpumpe ist ein Segler in Panik mit Eimer.

Gruß Lorentino
skahle
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von skahle »

Es ist wie die Frage nach verschiedenen Decksbelaegen, welche ich mal in einem (diesem?) Forum gestellt habe, wo die meisten Antworten so in Richtung "Kauf dir rutschfeste Schuhe" gingen - also nicht wirklich mit der Frage zu tun hatten.

Deshalb will ich hier auch nicht ueber Sinn oder Unsinn schwadronieren sondern schreiben wie ich es als Vorsorge gemacht habe, nachdem mal eines der Seeventile undicht war und ich fuer eine gewisse Zeit nicht zum Boot konnte.

Meine Pumpe ist eine Johnson Impeller Pumpe und befindet sich unter dem Backbord Sitz und ist von unten angeschraubt. Der Ansaugkorb befindet sich neben dem der Handpumpe. Die Elektronik fuer den Automatikbetrieb nebst Sensor habe ich mir selbst gebaut. Wichtig sind zwei Schwellwerte zum Ein- und Ausschalten der Pumpe damit sie nicht staendig an- und ausgeht bei Schwankungen. Den Ablauf habe ich mit dem Ablauf der Spuele mittels T-Stueck kombiniert. Er ist getrennt absperrbar und hat eine U-Form um oberhalb der Wasserlinie zu sein. Da keine durchgehende Bilge existiert kann ich den Saugkorb mittels Steckverschluss trennen, ein Stueck Schlauch dazwischen machen und den Korb auch in die Motorbilge legen (bei Bedarf).

Die Pumpe hat eine Foerderleistung um die 20l pro Minute bei einem Meter Hoehe. Sie dient wie gesagt nicht zum lenzen riesiger Wassereinbrueche sondern zum abpumpen evtl. eindringenden Wassers bei laengerer Abwesenheit.

Steffen
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Odysseus
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Re: Bilgenpumpe

Beitrag von Odysseus »

Hallo,

ich habe im Motorraum vor den Batterien eine flache Whale supersub 650 mit dieser Leistung: 1800 l/h/1 m. Ist zwar nicht der tiefste Punkt der Motorbilge, aber wenn die hier saugt bleibt der Motor trotzdem trocken.
Ich kann zwar auch mit dem Staubsauger reinigen, aber das Gefühl ist so besser. In der Salonbilge ist der Saugkorb der manuellen Pumpe, die vom Cockpit bedienbar ist.

Gruß Odysseus
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