IPad an Bord

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32iger
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IPad an Bord

Beitrag von 32iger »

Hallo,
nach unserem Sommer-Ostsee-Urlaub (vom Wetter reden wir gar nicht :-(), habe ich eigene Erfahrungen mit einem IPad als Navigationshilfe sammeln können.
Positiv: In engen Passagen hilfreich oder aus Sicherheitsaspekten, wenn z.B. plötzlich Nebel aufkommt.
Außerdem ist das Gerät im Hafen auch gut fürs Internet zu nutzen, an Land als vollwertiger Notebook-Ersatz sowieso.

Negativ: eigentlich nichts, wenn man nicht erwartet, einen vollwertigen Plotter dabeizuhaben, der immer im Cockpit installiert ist. Das IPad eignet sich nicht besonders, um es irgendwo (ja wo denn auch auf unseren Booten) fest zu installieren.

Wir haben es normalerweise im trockenen Kartentisch, bei Bedarf wird es an Deck geholt, wie früher die Seekarten. Wenn man es in der Hand hält, kann man auch störende Sonnenreflektionen vermeiden (falls es in diesem Sommer Sonne gab). Wenn ich alleine segele oder zum schnellen Verstauen im Cockpit, habe ich die im Photo abgebildete ausgeklügelte ;-) Gummistroppkonstruktion (auf beiden Seiten), so kann man es doch fast als Plotter verwenden. Jedenfall sieht man in engen Durchfahrten sehr schön, wo man gerade ist, dabei ist die Vergrößerungsfunktion per Touchscreen sehr hilfreich.

Das Ipad steckt in einer völlig wasserdichten (lt. Werbung) Hülle von Armor-X (45.--), Touchscreen ist problemlos zu bedienen (http://www.3sails.eu/ipad-gehaeuse/). Es kann im Gehäuse nicht geladen werden, meiner Erfahrung nach reicht der Akku ein paar Tage, wenn man den Bildschirm eben nicht wie beim Plotter immer vor Augen haben will. Zum Laden unter Deck kann man zudem das Gehäuse öffnen und über einen 12-Volt-Stecker mit USB das Ladekabel anschließen. (Für diejenigen, die tagelang keinen Landstrom haben).

Als Navi-Software läuft iNav-X mit den Karten aus dem NV-Verlag, vorteilhaft, weil es dieselben Karten sind wie die Papierkarten, Wegepunkte usw. sind also gleich. Anleitung zur Installation auf der NV-Seite.

Leider sind die NV-Karten keine Vektorkarten, so dass das eigene Schiff (bzw. das IPad) aus den Karten heraussegelt, dann muss die neue Karte geladen werden. Bei Start wird immer die Karte gewählt, in der man sich gerade befindet.

Fazit: Ich bin rundum zufrieden, Karten von NV hatte ich sowieso, Anschaffungskosten sind also relativ überschaubar (eigentlich nur das Gerät, IPad2, 32 GB als "Auslaufmodell" recht günstig) das IPad gehört jetzt für mich zur Ausrüstung.

Allen noch einen schönen "Restsommer",

Gruß aus FL
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Hightech ;-)
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Zuletzt geändert von 32iger am 04.08.2012, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
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st.liedtke
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Re: IPad an Bord

Beitrag von st.liedtke »

Hi 32iger,
schöne Zusammenfassung, im Prinzip suche ich eine ähnliche Lösung, sprich Pad-ähnliches Gerät im Cockpit.
Durch Zufall habe ich bei Radargadgets.com (oder so ähnlich) einen günstigen USB stick grossen AIS Receiver gefunden, der mit 2m Drahtantenne erstaunliches leistet. Ganz hilfreich auf Kiel Ostseeweg, oder Kadettrinne, wenn Seaclear Dir sagt der querende Tanker passiert in 7 Minuten in einem Abstand von 0.43sm.
Lange Rede kurzer Sinn, kann der angebissene Apfel ausser GPS die Daten weitere NMEA talker verarbeiten ?

Gruß Stefan
Dulcibella
Stefan Liedtke
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32iger
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Re: IPad an Bord

Beitrag von 32iger »

Hi Stefan,
das IPad kann NMEA-Daten über ein eigenes WLAN verarbeiten.
Dazu muss man aber dann einen NMEA-Repeater installieren, der die Daten in das WLAN an Bord "schickt", von wo aus das IPad die Daten dann "abholt".
Also eine Menge Aufwand, billig sind diese NMEA-Repeater so weit ich weiß (bisher) auch nicht.
Das "eigene" WLAN müsste zudem mit 12 Volt betrieben werden (soll ja nicht nur im Hafen funktionieren), ich weiß nicht, ob es dazu schon den passenden Router (zu vernünftigen Preisen) gibt.

Nicht direkt zum Thema, aber vielleicht interessant:
Ich habe an Bord ein eigenes WLAN gebastelt (Router und Accespoint von ebay, für etwa 20 €), der Effekt ist, dass im Hafen (Landstrom) jeder an Bord auf das eigene WLAN zugreifen kann (besonders die Mitsegler mit Smartphone), mit einer leistungsstarken Antenne (nochmal 20 €, ebay) ist das sehr angenehm, weil man nicht mit dem Smartphone auf der Suche nach Verbindung im Hafen herumlaufen muss und kein Kabelsalat (für Notebook usw.) an Bord nötig ist. Allerdings muss der Accesspoint in jedem Hafen wieder neu auf das Hafen-WLAN engestellt werden. Also etwas aufwendig, aber es funktioniert und das war eigentlich mein Hauptinteresse, weil in der Yacht eine ähnlich Lösung beschrieben wurde, allerdings zu Preisen, die das Erträgliche für solch einen "kleinen" Luxus überschreiten.

Fazit: Vieles geht, aber um Lösungen zu vernünftigen Preisen zu bekommen, muss man die Entwicklung wohl noch etwas abwarten. Was ich geschrieben habe, gibt meinen Kenntnisstand wieder, es kann gut sein, dass nicht mehr alles aktuell ist - wie gesagt, es entwickelt sich Vieles.

Gruß von der Förde.
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32iger
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Re: IPad an Bord

Beitrag von 32iger »

Nachtrag zum eigenen WLAN an Bord:
Inzwischen geht es einfacher, mit einem WLAN-fähigen Netbook, Notebook o.ä. kann man mit Win7 sein eigenes WLAN aufbauen und so einen eigenen Hotspot an Bord erstellen. Damit können dann Mitsegler z.B. über ihre Smartphones ins Internet.
Das Netbook geht ins WLAN des Hafens oder in ein anderes freies WLAN, die Software "connectify" erstellt automatisch den Hotspot.
Sinnvoll, wenn man für das Netbook eine leistungsfähige Antenne nutzt, die bekommt nämlich Kontakt, selbst wenn die Smartphones das hafeneigene WLAN nicht erreichen können.
Gute Antenne: Alfa wifi z.B. von: (http://www.ebay.de/itm/Alfa-wifi-AWUS03 ... 4ac88f1f79), andere Anbieter für ~ 25€
Link zur Software für Hotspot: (http://www.connectify.me/) - Freeware.

Inwieweit man die AIS Daten eines AIS-Empfängers über so ein eigenes WLAN auch auf ein IPad übertragen kann, kann ich noch nicht sagen, ich vermute, dass es nicht funktioniert. Die App INavX kann AIS anzeigen.

Tschüss
(Dehler 32)
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32iger
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Re: IPad an Bord

Beitrag von 32iger »

... und noch ein Nachtrag:
Inzwischen kann man sehr einfach die vom AIS empfangenen Daten auf das I-Pad übertragen und mit geeigneter Software auf der Seekarte anzeigen (z.B. mit INavX).
Dazu braucht man allerdings einen AIS-Empfänger, der ein eigenes WLAN aufbaut und so alles ans I-Pad überträgt.
So einem Empfänger gibt es von Easy-AIS (http://www.busse-yachtshop.de/shop/wbc. ... &pid=10825), außerdem ist eine Antennenweiche integriert.

... Und es funktioniert, das I-Pad wird immer mehr zum Universalgerät.

Gruß aus Fl
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Ganove
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Re: IPad an Bord

Beitrag von Ganove »

Beim Nachbarschiff im Hafen habe ich eine pfiffige Lösung für die iPad Montage gesehen:

Eine Halterung welche in die Kurbelaufnahme der Winsch unter der Spayhood gesteckt wird.

Somit ist das gute Stück solide fixiert und zusätzlich einigermassen wettergeschützt ...

:)
koeln7777
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Re: IPad an Bord

Beitrag von koeln7777 »

Hallo Ganove,

kannst Du von dem Nachbarn ein Foto oder Skizze ergaunern?

Danke, Ralf
Ralf

SY Phoenix
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Re: IPad an Bord

Beitrag von Ganove »

Moin Ralf,

kann ich gern versuchen ... wird aber wohl erst nach dem Krantermin im Frühling möglich sein

Gruss Chris
koeln7777
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Re: IPad an Bord

Beitrag von koeln7777 »

Moin Chris,

Danke für die Mühe, finde das eine sehr reizvolle Variante!

Beste Grüße Ralf
Ralf

SY Phoenix
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Fortuna
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Re: IPad an Bord

Beitrag von Fortuna »

Erst jetzt, in der Herbstzeit=Einweckzeit, kam mir die Idee das iPad, geschützt in einem wasserdichten case, mit zwei Einweckgummies am schmalen Schott zu befestigen. Das iPad ist recht gut ablesbar, in der Nähe um es zu bedienen und es rutscht nicht mehr umher.
Eine erträgliche Wintersaison wünscht Jörg von der Fortuna
Jörg von der Fortuna
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32iger
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WLAN an Bord

Beitrag von 32iger »

Es wird immer einfacher, dies scheint der aktuelle Stand der Technik zu sein, besser kann man es nicht beschreiben:
http://www.mergerandfriends.de/technik/ ... er-foodbox
(Dehler 32)
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