Moin liebe Forumsmitglieder!
Zuerst möchte ich mich mal vorstellen. Meine Frau und ich waren 11 Jahre stolze Besitzer einer Dehlya 25 nachdem wir das Segeln auf einer Jolle (Ixylon) erlernt haben. Nun wurde der Wunsch nach mehr Komfort aber größer als die Liebe zu unserer 25er. Die 25er haben wir nach unseren Wünschen und Bedürfnissen umgerüstet. Wichtig dabei war uns die Sicherheit. Wir haben alle Leinen in die Plicht gelegt.So konnten wir von dort alles leicht bedienen. Das geht bei der 31er leider nicht. Wichtig dabei ist uns das Gross. Dieses können wir nur am Mast setzen, was mir der Voreigner auch bestätigt hat.
Jetzt meine Frage. Wer von euch setzt das Gross aus der Plicht und was hat er verändert. Ich habe schon die Umlenkrollen auf dem Deck gängig gemacht und muss mit Sicherheit ein neues Grossfall einziehen und den Block am Mastfuss ersetzen. Aber reicht das!? Wie sind eure Erfahrungen.
LG
Jens
Gross aus der Plicht bedienen
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo Jens,
sicher ist das wieder eine Frage, auf die es mehrere Antworten bzw. Meinungen gibt.
Als ich mich vor etwa 10 Jahren "vergrößert" habe, es war der Sprung von einer Dehler Sprinta zur Dehler 31, musste auch ich erfahren, dass das Gross am "einfachsten" am Mast zu setzen war. Dabei zog ich am Mast und meine Frau holte die Lose ins Cockpit dicht. Einfach, aber nicht so sicher.
Aber ich, und erst recht meine Frau hatten den Wunsch nach mehr Sicherheit und Komfort beim Segelsetzen.
Rein zufällig war mein damaliger Stegnachbar ebenfalls Eigner einer Dehler 31. Und der hatte eine einfache wie geniale Lösung:
Statt das Gross-Fall am Segel anszuschlagen, hatte er eine Umlenkrolle am Segel. Die Funktion ist denkbar einfach:
Das Fall wird oben am Top angeschlagen, geht dann nach unten zum Umlenkblock und von dort wieder hoch und dann über den Block in den Mast. So entsteht eine Art Flaschenzug. Dabei werden die benötigten Kräfte halbiert.
Das habe ich nun ebenfalls seit vielen Jahren "nachgemacht" und im Einsatz. Und ich muß sagen: Das setzten ist nun ohne größere Mühe aus dem Cockpit heraus zu setzen. Selbst wenn auch der letzte halbe Meter noch etwas mühsam wird (das empfindet ja jeder anders), lässt sich das doch recht flott über die Winsch durchsetzen.
Der einzige Nachteil (wenn es überhaupt einer ist) sind jetzt die zusätzlichen 10 Meter Tauwerk, die ich einholen muß beim Hochziehen. Insgesamt hat das Gross-Fall eine Länge von 40 Meter.
Eine weitere Maßnahme hat ebenfalls zu leichterem Lauf in den Blöcken geführt. Insbesondere in den Klemmen:
Eigentlich sind die nicht wirklich für 10 mm Tauwerk geeignet und es schamfilt in den Backen der Blöcke. Anfangs leicht, ohne dass man es merkt, aber nach einiger Zeit doch merklich mehr.
Ich habe sämtliches Tauwerk auf 8 mm umgestellt. z.B. cruis xp von Gleistein (von SVB). Das läuft deutlich lockerer durch die Klemmen und ist merklich "platzsparender" und leichter. Und die Bruchlast ist meist sogar noch höher, weil es sich um eine Tauwerk mit Dynema-Kern handelt.
Als Block für den Segelkopf habe ich einen Seldén-Block mit Wirbel in Kombination mit einem Seldén Schnappschäkel. Beides ist eine Einheit und schnell befestigt und nach dem Segeln auch schnell gelöst und an die Baumnock geschäkelt, damit nichts "schlägt". Aber da bieten die gängigen Marken alle sicher entsprechende Alternativen.
Viele Erfolg und
viele Grüße
Franz
sicher ist das wieder eine Frage, auf die es mehrere Antworten bzw. Meinungen gibt.
Als ich mich vor etwa 10 Jahren "vergrößert" habe, es war der Sprung von einer Dehler Sprinta zur Dehler 31, musste auch ich erfahren, dass das Gross am "einfachsten" am Mast zu setzen war. Dabei zog ich am Mast und meine Frau holte die Lose ins Cockpit dicht. Einfach, aber nicht so sicher.
Aber ich, und erst recht meine Frau hatten den Wunsch nach mehr Sicherheit und Komfort beim Segelsetzen.
Rein zufällig war mein damaliger Stegnachbar ebenfalls Eigner einer Dehler 31. Und der hatte eine einfache wie geniale Lösung:
Statt das Gross-Fall am Segel anszuschlagen, hatte er eine Umlenkrolle am Segel. Die Funktion ist denkbar einfach:
Das Fall wird oben am Top angeschlagen, geht dann nach unten zum Umlenkblock und von dort wieder hoch und dann über den Block in den Mast. So entsteht eine Art Flaschenzug. Dabei werden die benötigten Kräfte halbiert.
Das habe ich nun ebenfalls seit vielen Jahren "nachgemacht" und im Einsatz. Und ich muß sagen: Das setzten ist nun ohne größere Mühe aus dem Cockpit heraus zu setzen. Selbst wenn auch der letzte halbe Meter noch etwas mühsam wird (das empfindet ja jeder anders), lässt sich das doch recht flott über die Winsch durchsetzen.
Der einzige Nachteil (wenn es überhaupt einer ist) sind jetzt die zusätzlichen 10 Meter Tauwerk, die ich einholen muß beim Hochziehen. Insgesamt hat das Gross-Fall eine Länge von 40 Meter.
Eine weitere Maßnahme hat ebenfalls zu leichterem Lauf in den Blöcken geführt. Insbesondere in den Klemmen:
Eigentlich sind die nicht wirklich für 10 mm Tauwerk geeignet und es schamfilt in den Backen der Blöcke. Anfangs leicht, ohne dass man es merkt, aber nach einiger Zeit doch merklich mehr.
Ich habe sämtliches Tauwerk auf 8 mm umgestellt. z.B. cruis xp von Gleistein (von SVB). Das läuft deutlich lockerer durch die Klemmen und ist merklich "platzsparender" und leichter. Und die Bruchlast ist meist sogar noch höher, weil es sich um eine Tauwerk mit Dynema-Kern handelt.
Als Block für den Segelkopf habe ich einen Seldén-Block mit Wirbel in Kombination mit einem Seldén Schnappschäkel. Beides ist eine Einheit und schnell befestigt und nach dem Segeln auch schnell gelöst und an die Baumnock geschäkelt, damit nichts "schlägt". Aber da bieten die gängigen Marken alle sicher entsprechende Alternativen.
Viele Erfolg und
viele Grüße
Franz
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo Franz,!
Danke für die ausführliche Schilderung. Diese Idee hast du ja schon mal im Forum beschrieben. Nun steht aber der Mast und ich habe keine Möglichkreit das Fall am Top zu befestigen. Sonst wäre es ja eine Alternative. Ich wollte ja ohnehin ein neues Fall mit 8mm Durchmesser einziehen.
Sollte noch jemand einen anderen Vorschlag haben, wäre ich dankbar.
LG
Jens
Danke für die ausführliche Schilderung. Diese Idee hast du ja schon mal im Forum beschrieben. Nun steht aber der Mast und ich habe keine Möglichkreit das Fall am Top zu befestigen. Sonst wäre es ja eine Alternative. Ich wollte ja ohnehin ein neues Fall mit 8mm Durchmesser einziehen.
Sollte noch jemand einen anderen Vorschlag haben, wäre ich dankbar.
LG
Jens
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo Jens,
was auch hilft, aber kostet sind kugelgelagerte Mastrutscher. Frederiksen etc. Die kann man am Segel befestigen und der Mast kann stehen bleiben.
Damit ziehe ich das Groß ohne Winsch von hinten hoch. Meine Frau schafft ca. 60% danach kurbeln.
Runter geht es dann vollautomatisch im Alleingang. Klemme öffnen und von Hand fieren, sonst ist das Ding in 1-2 s auf dem Baum,
wenn es nicht zu stark weht.
Gruß
Peter
was auch hilft, aber kostet sind kugelgelagerte Mastrutscher. Frederiksen etc. Die kann man am Segel befestigen und der Mast kann stehen bleiben.
Damit ziehe ich das Groß ohne Winsch von hinten hoch. Meine Frau schafft ca. 60% danach kurbeln.
Runter geht es dann vollautomatisch im Alleingang. Klemme öffnen und von Hand fieren, sonst ist das Ding in 1-2 s auf dem Baum,
wenn es nicht zu stark weht.
Gruß
Peter
(Dehler 32)
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo,
ich hatte hier meine Lösung eingestellt, so kann das Groß am Mast leicht gesetzt werden: https://www.duetta94.com/forum3/viewtop ... fall#p2379
Gruß Odysseus
ich hatte hier meine Lösung eingestellt, so kann das Groß am Mast leicht gesetzt werden: https://www.duetta94.com/forum3/viewtop ... fall#p2379
Gruß Odysseus
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo
und danke für die Antworten. Ich hätte kein Problem in Rollrutscher zu investieren, da es ja um unsere Sicherheit geht. Der Vorteil zum Bergen der Segel nicht mehr die Plicht verlassen zu müssen, ist auch ein Argument.
Da die Rutscher aber doppelt so hoch sind, wie die Plastikrutscher, funktieniert das Reffen dann nicht mehr. Der vordere Holepunkt der Reffleine ist dann höher als der achtern.
Da ich das Grosssegel bis jetzt nur einmal gesetzt habe, kann ich mich nicht erinnern, ob die Reffleinen im vorderen Bereich des Segels über Rollen oder Reffkauschen laufen. Ich würde versuchen, diese Punkte weiter nach unten zu versetzen. Habt ihr Ideen oder was ähnliches schon praktiziert.
Die von Odysseus beschriebende Möglichkeit mit der Klemme am Mast ist bei mir schon vorhanden, aber wir müssen die Plicht verlassen. Trotzdem Danke für den Hinweis.
LG
Jens
und danke für die Antworten. Ich hätte kein Problem in Rollrutscher zu investieren, da es ja um unsere Sicherheit geht. Der Vorteil zum Bergen der Segel nicht mehr die Plicht verlassen zu müssen, ist auch ein Argument.
Da die Rutscher aber doppelt so hoch sind, wie die Plastikrutscher, funktieniert das Reffen dann nicht mehr. Der vordere Holepunkt der Reffleine ist dann höher als der achtern.
Da ich das Grosssegel bis jetzt nur einmal gesetzt habe, kann ich mich nicht erinnern, ob die Reffleinen im vorderen Bereich des Segels über Rollen oder Reffkauschen laufen. Ich würde versuchen, diese Punkte weiter nach unten zu versetzen. Habt ihr Ideen oder was ähnliches schon praktiziert.
Die von Odysseus beschriebende Möglichkeit mit der Klemme am Mast ist bei mir schon vorhanden, aber wir müssen die Plicht verlassen. Trotzdem Danke für den Hinweis.
LG
Jens
Re: Gross aus der Plicht bedienen
Hallo Jens,
wieso das mit dem Reffen nicht mehr funktionieren soll ist mir jetzt nicht ganz klar.
Ich kann sehr gut reffen auch vom Cockpit aus.
Die Höhe der Rutscher spielt da doch keine Rolle, das Segel wird doch durch die Leine
direkt auf den Baum nach unten gezogen oder hast Du kein Einleinenreff sondern Reffhaken?
Es darf eben kein Rutscher direkt auf der Höhe der Reffaugen sein, sondern 50-60cm darüber und darunter, dann legt sich
das Segel auch entsprechend hin und kann nach unten gezogen werden.
Ist das evtl. das Problem und sind bei Dir jetzt die Kunstoffrutscher direkt auf Höhe der Reffaugen und müssen daher aus der
Mastnut beim Reffen entfernt werden?
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig verstanden gehabt.
Gruß
Peter
wieso das mit dem Reffen nicht mehr funktionieren soll ist mir jetzt nicht ganz klar.
Ich kann sehr gut reffen auch vom Cockpit aus.
Die Höhe der Rutscher spielt da doch keine Rolle, das Segel wird doch durch die Leine
direkt auf den Baum nach unten gezogen oder hast Du kein Einleinenreff sondern Reffhaken?
Es darf eben kein Rutscher direkt auf der Höhe der Reffaugen sein, sondern 50-60cm darüber und darunter, dann legt sich
das Segel auch entsprechend hin und kann nach unten gezogen werden.
Ist das evtl. das Problem und sind bei Dir jetzt die Kunstoffrutscher direkt auf Höhe der Reffaugen und müssen daher aus der
Mastnut beim Reffen entfernt werden?
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig verstanden gehabt.
Gruß
Peter
(Dehler 32)